Trompete
Die Trompete ist ein sehr beliebtes Instrument, das in allen Sparten der Musik eingesetzt wird. Trompeten gibt es in verschiedenen Stimmungen (B, C, D, Es) und Größen (Bach-Trompete, Aida-Trompete, Bass-Trompete, Jazz-Trompete). Standardinstrument ist die Trompete in B, die es in zwei Bauformen gibt:
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Die Form der Konzerttrompete weicht in ihrem konisch weiteren Verlauf des Schallstücks und durch die Zylinder-Druckmechanik von der Jazz Trompete wesentlich ab. Ihr Klang ist dadurch etwas weicher und runder und passt damit besser zum Klangbild eines traditionellen Blasorchesters. |
Im Blasorchester wird die Trompete neben Solo- Aufgaben vor allem in signalartigen Passagen und zur Akzentsetzung verwendet. Oftmals unterstützt sie auch die Flügelhörner in der Melodieführung. Mit ihrem prägnanten, scharfen und durchsichtigen Klang setzt sie sich jedoch von den Flügelhörnern deutlich ab.
Geschichte
Die Geschichte der Trompete ist lang. Trompetenartige Instrumente (ursprünglich aus Holz) begleiten die Menschheit schon lange. Die Entwicklung weist den Weg von China über den Orient, die Mittelmeerantike bis hin zum abendländischen Mittelalter. In der Antike spielen sie eine wichtige Rolle als Kriegs- und Tempelinstrumente . Durch die Kreuzzüge gelangten Trompeten nach Europa, wo man spätestens seit dem 13. Jahrhundert die Tromba oder Busine, eine Trompete mit gestrecktem Rohr, blies. Die Erscheinungsform des Instruments zeigte im 13. Jahrhundert eine Zweiteilung:
- die geradrohrigen Tuba oder Trumba; in der Verkleinerungsform Trobetta, Drommete oder Trompette (Trompete) für die hohe Stimmung
- Tubecta, Busin oder Busune (Posaune) für die tiefe Stimmung
Von der konischen Holztrompete des 14. Jahrhunderts ging man bald ab (das ALPHORN erinnert noch an diese Form) und baute das Instrument in Metall nach. Doch diese schweren Trompeten waren zu unhandlich und wurden noch im gleichen Jahrhundert zu einem flachen "S"gebogen. Seit dem 15. Jahrhundert gibt es die moderne Bügelform.
Noch war es aber nicht möglich, auf diesen (ventillosen) Instrumenten Melodien zu spielen. Durch Veränderung der Lippenspannung konnte der Grundton des Instrumentes zwar überblasen und Obertöne erzeugt werden, aber es standen nur (Natur-)Töne im Abstand von Quinten, Quarten oder Dreiklängen zur Verfügung. Eine vollständige Tonleiter konnte nur in hohen Tonlagen geblasen werden. So entwickelte sich aus der Not heraus die hohe Kunst des Clarinblasens.
Das Geheimnis des Ansatzes, die richtige Lippenstellung und Wahl eines entsprechenden Mundstückes, war damals so gültig wie heute. Die schon beim Horn gemachte Erfahrung mit den Inventionsbögen wurden auch auf die Trompete in vielfältiger Art übertragen . Neben der Stopftrompete , der Klappentrompete und der Zugtrompete, behielt das Instrument mit den auswechselbaren Bögen die Oberhand. Mit dieser Umwandlung von der Natur- bis zur Ventiltrompete um 1830 erlosch auch das Privileg der schon genannten Trompeterzunft. Diesen, in den Offiziersstand erhobenen Musikern, war es bei Verlust dieses Patents untersagt, profane Musik zu spielen. Die Literatur der Turm- und Feldmusiken war nur ihnen allein vorbehalten.
Ein anderer instrumentenbezogener Unterschied galt der Feldtrompete als dem Prinzipal und den hohen Bläsern des Clarin. Der Unterschied lag hier nicht allein in der Form des Instruments, sondern auch in jener des Mundstücks mit einem tieferen oder flacheren Kessel. Wir kennen diese hohen Instrumente heute unter dem Namen Barock-oder Bachtrompete in den Hochstimmungen D, Es, F u. B. Die Literatur des Barock in allen virutosen Schattierungen ist heute noch Prüfstein eines jeden guten Trompeters. Der helle Klang der Clarin - und auch der der Prinzipal-Instrumente wird von dem weicheren der Instrumente der Alt- bis Basslage abgelöst.
Ende des 18. Jahrhunderts wurden dann Stopf- Klappen- und Zugtrompeten eingeführt, doch der Durchbruch kam erst später. Um 1815 wurden endlich die erste Ventile entwickelt, die es ermöglichten, eine chromatische Tonleiter auch in tiefen Lagen zu blasen. 1820 gab es die ersten Trompeten mit Ventilen. Erfinder dieser Kastenventile waren der Hornist Heinrich Stölzel und Friedrich Blühmel in Berlin. Die heute gebräuchlichen Ventile wurde jedoch erst später entwickelt: 1832 baute Joseph Riedl in Wien das erste Dreh- oder Zylinderventil und 1839 verfeinerte Francois Périnet in Paris die alten Pumpventile entscheidend.
Körperliche Voraussetzung zum Erlernen des Instrumentes: | |
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Das beste Alter, um mit dem Erlernen der Trompete oder des Flügelhorns zu beginnen, liegt zwischen 10 und 15 Jahren. |
Flügelhorn (Bugle)
Ein scheinbarer Verwandter der Trompete ist das Flügelhorn , das aber einer völlig anderen Instrumentengruppe zugeordnet wird. Nicht ganz Trompete, nicht ganz Waldhorn. Es gehört zur Familie der Bugelhörner, welche um 1825 (nach Erfindung der Ventile) regelrecht aus alten Signal- und Klappenhörnern entwickelt wurden. Hierzu zählen auch das Alt-, Tenor- und Baritonhorn, sowie die Bass-Tuben. Diese Instrumente wurden hauptsächlich im Militärorchester verwendet, um mehr Durchschlagskraft und Klangbreite zu erlangen. (18. Jahrhundert: Oboen, Klarinetten, Flöten, Fagotte und Hörner). Ihr Ursprung liegt im österreichisch-böhmischen Raum. Im Sinfonie-Orchester haben diese Instrumente nie eine Rolle gespielt (Ausnahme: Tuba).
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Das Flügelhorn unterscheidet sich von der Trompete durch seine konische, etwas weitere Bauart und den somit weicheren und wärmeren Klang, der Tonumfang ist jedoch derselbe. Ebenso wie bei der Trompete kommen sowohl Zylinder- als auch Perinet-Ventile zum Einsatz. |
Im Militärorchester wie auch in Blasorchestern ist das Flügelhorn fast ausschließlich mit Melodieaufgaben betraut (Geige des Blasorchesters). Charakteristisch für das österreichische Blasorchester ist der wohltuende Kontrast zwischen den Flugelhörnern (weicher Klang) und den Trompeten (scharfer Klang). Das Flügelhorn, früher nur in der Blasmusik eingesetz, wird heute wieder zunehmend populär. Immer mehr namhafte Jazztrompeter verwenden heute zusätzlich zur Trompete das Flügelhorn.